TSV Völpke Fussball - Tradition im Bördekreis
Die TSV Völpke Fußballmannschaft ist im Ort Völpke in der Börde ansässig und Bestandteil des übergeordneten Gesamtvereins, der neben Fussball auch noch die Sportarten Tischtennis und Motorsport betreibt. Mit Gründung der DDR wurde zeitgleich die durch den VEB Montanwachsfabrik vorangetriebene BSG (Betriebssportgemeinschaft) Chemie Völpke ins Leben gerufen.
Zu Beginn der 1970er Jahre kam es per Zusammenschluß mit der banachbarten BSG Stahl Badeleben zur neuen ZSG (Zentrale Sportgemeinschaft) Völpke. Im Zuge der Deutschen Einheit 1990 und deren wirtschaftlicher Veränderungen wurde die finanzielle Fussball Förderung seitens der Montanwachsfabrik eingestellt und es erfolgte die Neugründung des TSV (Turn-und Sportverein) Völpke.
TSV Völpke Fussball - Historie und Werdegang
Bis 1952 agierte die damalige BSG Chemie als Mitglied der Kreisklasse Haldensleben, ehe sie im Zuge des neu geordneten und aufgestellten Fußball Ligensystems der DDR zur fünftklassigen Kreisklasse Oschersleben delegiert wurde. Im Jahr 1954 wurde die BSG Fußballmannschaft Kreismeister und sicherte mit sechs Siegen innerhalb acht Relegationsspiele den Aufstieg in die Bezirksklasse Magdeburg.
Es folgte ein ständiges Wandeln zwischen Fussball Kreisklasse und Bezirksklasse mit dem 1972 errungenen Gewinn des FDGB-Kreispokals als letzten großen sportlichen Erfolg im Rahmen des DDR-Fussballsystems.
Mit der 1990 eingeleiteten Umstrukturierung der Spielklassen nach den bundesdeutschen DFB-Richtlinien war die TSV Völpke Fußballmannschaft anfänglich der neu gebildeten Kreisliga Oschersleben zugehörig. Hier war das Team bis 1994 vertreten, ehe im Spieljahr 1994/95 die Bördeliga mit Völpke als Teilnehmer neu geschaffen wurde.
1996 gelang der Gewinn der Kreismeisterschaft, die mit dem automatischen Aufstieg in die nächsthöhere Landesklasse Magdeburg verbunden war. 1999 gelang dem TSV ein weiterer Aufstieg in die zu diesem Zeitpunkt fünftklassige Verbandsliga von Sachsen-Anhalt.
Nach dem erreichten und nie gefährdeten Klassenerhalt in der Spielzeit 1999/00 mit Platz 12 konnte der Verein den Neuzugang Thoralf Bennert verkünden, der vorher bereits erfolgreich in höheren Klassen aktiv war, unter anderem bei Vorwärts Frankfurt/Oder in der DDR-Oberliga und später als Akteur beim FC Carl Zeiss Jena in der zweiten Bundesliga. Er fungierte zunächst als Spielertrainer, ehe er im Jahre 2006 seine Karriere als aktiver Spieler beendete und fortan als Cheftrainer für die erste Fußball Mannschaft verantwortlich zeichnete.
2003 wurde der Klub Vize-Landesmeister und verbuchte zwei Jahre später, am 11.06.2005, seinen bisher größten sportlichen Erfolg. Mit einem 2-1 Sieg beim FSV Hettstedt gelang dem Verein der erstmalige Gewinn des Landesmeistertitels von Sachsen-Anhalt, der zum Aufstieg in die Amateur-Oberliga Süd des Nordostdeutschen Fußballverbandes berechtigte. Diese Liga bildete damals die vierthöchste Spielklasse auf dem Gebiet des Deutschen Fußballbundes.
Am Ende der Saison 2005/06 befand sich Völpke auf Rang 14 der Tabelle und konnte den Abstieg in die Verbandsliga nach zwei verlorenen Relegationsduellen gegen TSG Neustrelitz nicht mehr abwenden.
Nach Beendigung der Spielzeit 2014/15 meldete die TSV Völpke Fußballmannschaft ihr erstes Herrenteam aus der Verbandsliga ab, da dem Verein auf Dauer kein adäquat konkurrenzfähiger Spielerkader zur Verfügung stand. Anfangs erwog dies TSV einen Neustart in der siebtklassig eingestuften Landesliga Sachsen-Anhalt, entschloß sich kurz darauf jedoch den regulären Spielbetrieb komplett ruhen zu lassen und zukünftig nur noch ein Team in der Kreisoberliga für die Teilnahme am Punktspielmodus zu melden.
TSV Völpke Fussball - ein echter Freudentag
Im Mai 2004 stand der TSV Völpke im Endspiel des Landespokals Sachsen-Anhalt gegen den SV Dessau 05 und konnte diesen mit einem Ergebnis von 3-2 besiegen, was gleichzeitig die Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals 2004/05 bedeutete.
Hier zog der Verein das ganz große Los und bekam den damals amtierenden deutschen Meister FC Bayern München als Gegner zugeteilt. Um das riesige öffentliche und mediale Interesse und die gigantische Kartennachfrage ausreichend zu befriedigen, beschloß der Klub das Fußballspiel im Paul-Greifzu-Stadion in Dessau auszutragen.
Dieses war dann am 21.08.2004 auch erstmals in seiner Geschichte ausverkauft, als der TSV vor mehr als 21.000 Zuschauern als Fünftligist gegen den deutschen Rekordmeister antrat und am Ende mit einem Resultat von 0-6 das erwartungsgemäße Nachsehen hatte. Trotz dieses Ergebnisses bleiben das Spiel und dessen Begleiterscheinungen mit dem gesteigerten Interesse und erhöhten Bekanntheitsgrad des Vereins das bis heute herausragendste Ereignis in der langen Fußballhistorie des TSV Völpke.
Für Spielertrainer Thoralf Bennert bedeutete dieses Spiel einen gelungenen Abschluß seiner sportlichen Laufbahn, denn er beendete mit einem Kurzeinsatz gegen die Bayern vor ausverkaufter Kulisse seine Karriere als aktiver Spieler und widmete sich fortan seiner reinen Tätigkeit als Chefcoach der ersten Mannschaft.