UEFA-Cup – Halbfinale – Rückspiel – Werder zieht ins Finale!
Mit einem 1:0 im Rücken empfing der Hamburger SV die Gäste aus Bremen und hatten damit einen kleinen Vorteil. Zunächst spielte sich die Begegnung überwiegend zwischen den Strafräumen ab, da sich beide Mannschaften, aufgrund ihrer häufigen Begegnungen in den letzten Wochen, bestens Bescheid wussten. Bis zur 12. Spielminute dauerte es, bis die Fans im Stadion eine erste halbwegs gute Torchance sahen. Nach einer Boenisch-Flanke konnte Pizarro aus gute Position nur daneben Köpfen.
Dadurch wurden die Hamburger wohl ermutigt sich ebenfalls mal in den Strafraum der Gäste zu trauen und so trieb Mathijsen im Gegenzug den Ball mit Tempo durchs Mittelfeld, zog damit die Werder-Spieler Baumann und Fritz auf sich, eher er zu Olic passte, der alleine vor Wiese die Nerven behielt und zum 1:0 traf(12.).
Danach dominierte der HSV die Begegnung und liess den Werderaner kaum Platz nach vorne. In der 27. Spielminute hätte der HSV den Sack zumachen können, hätte Wiese nicht den durch Demel glänzen in Szene gesetzten Olic daran gehindert.
Keine zwei Minuten später, etwas überraschend muss man zu diesem Zeitpunkt sagen, gelang dem SV Werder Bremen der Ausgleich. Diego passte aus rund 21 Meter vor dem Tor zu Pizarro, der den Ball direkt in den Lauf des durchstartenden Brasilianers ablegte. Der Netzte gegen den herausspringenden Rost ins Tor.
Danach nahm das UEFA-Cup Halbfinal-Derby an Tempo und Brisanz zu. Einen wuchtigen 19-Meter Schuss von Diego konnte Rost mit Mühe gerade noch an die Latte lenken (37.) und eine Minute später narrte Özil Jansen im Strafraum, passte anschließend aber zu ungenau in die Mitte. Auf der anderen Seite scheiterte Jansen in der 38. Spielminute an Wiese.
Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff sah der kleine Brasilianer Diego, nach einer Auseinandersetzung mit Alex Silva, die gelbe Karte und war nun bei einem möglichen Einzug ins Finale gesperrt.
Nach dem Seitenwechsel hatte Bremen zwei Mal in kürzester Zeit Pech. Erst wurde ein Pizarro-Tor in der 52. Spielminute wegen minimalster Abseitsstellung aberkannt und kurz darauf musste Mertesacker nach den Folgen einen Zweikampfes, mit Olic, aus dem ersten Durchgang, ausgewechselt werden.
Nun wurde das Spiel immer leidenschaftlicher. Bremen brauchte das zweite Tor um ins Finale zu kommen, doch zunächst hatten sie Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Erst verpasste Pitroipa nur um Zentimeter den Ball vor der Torlinie und im anschließenden Nachschuss scheitere Trochowski am guten Wiese (61.). In der 64. Minute hatte Mathijsen eine Kopfballchance und eine Minute später verfehlte Petric nur knapp das Tor.
In der 66. Spielmute war es Pizarro, der die Bremer in Front brachte. Bemühungen in den Strafraum zu gelangen waren bis dato vergebens, also nahm sich der Peruaner der Sache selbst an. Schnappte sich den Ball im Mittelfeld, schüttelte Silva ab und nahm seine gesamte Schusskraft zusammen und feuerte ab. Der Ball war zwar nicht platziert, stellte Rost aber vor eine unlösbare Aufgabe, denn durch die Wucht des Balles veränderte er seine Flugbahn und schlug in die Maschen ein.
Nun war der HSV bemüht wieder den Ausgleich zu erzielen, doch die Schüsse von Trochowski (69.) und eine Minute später von Silva blieben ohne den erwünschten Erfolg. Auf der anderen Seite sahen die Gäste nun gefährlicher aus. Dennoch musste ein Kuriosum her, der zu dem vermeidlich vorentscheidenen Eckball führte. Ein zusammengeknüllter Papierballen, der zuvor zu einer Choreografie der HSV-Fans gehörte, lenkte das Leder so ab, das Gravgaard den Ball unglücklich zur Ecke ablenkte. Die Ecke hatte Folgen für den HSV, denn die Hereingabe von Diego verlängerte Hugo Almeida, der auf Baumann ablegte und der artistisch die Kugel ins Tor köpfte (83.).
Nun war der HSV am Boden. Sah kaum noch eine Chance auf das Erreichen des Finales, doch gaben sich die Hausherren nie auf. So war es, dass Olic eine Hereingabe von Boateng, der zuvor eingewechselt wurde, mit dem Kopf unhaltbar in die Maschen nickte (87.). Nun warf der HSV alles nach vorn. Selbst Torhüter Rost stürmte mit nach vorne, doch am Ende konnte der SV Werder Bremen den knappen Vorsprung über die Ziellinie retten und zieht somit ins Finale ein, wo der Bundesligaclub auf Schachtjor Donzek, am 20.05.2009 in Istanbul trifft.