Chaos in der französischen Nationalmannschaft
Es geht drunter und drüber in der Nationalmannschaft von Frankreich. Nachdem Anelka bereits aus der Équipe Tricolore geflogen ist und Südafrika bereits verlassen hat, taumelt Frankreich von der einen Krise in die Nächste.
Nach einem Disput zwischen Konditionstrainer Robert Duverne und Mannschaftskapitän Evra wurde das Training unter Forderung der Spieler abgesagt.
Frankreichs Nationaltrainer Raymond Domenech musste die Streithähne Evra und Duverne trennen, um eine schlimmere Eskalation zu verhindern. Der Konditionstrainer schmiss daraufhin seine Stoppuhr zu Boden und verließ verärgert das Trainingsgelände. Dies war der Auslöser, dass sich die Spieler weigerten weiterhin zu trainieren.
Delegationsleiter Jean-Louis Valentin gab zu Protokoll
Die Spieler werden sagen, warum sie diese Entscheidung getroffen haben
und trat zurück.
Zudem sagte er:
Ganz ehrlich, ich verlasse Südafrika und fliege heim nach Paris.
Ich bin empört und angewidert, ich gebe meinen Job hier auf. Was hier passiert, ist ein Skandal für den Verband, für die französische Mannschaft und für das gesamte Land. Die wollen nicht trainieren. Das ist inakzeptabel.
Bayern München Star Franck Ribery sucht hingegen den Maulwurf in den eigenen Reihen.
Ein Verräter hat einige Sachen ausgeplaudert. Wir werden erst erleichtert sein, wenn wir wissen, wer es war
Gegenüber einem französischen Fernsehen sagte er sichtlich bewegt:
Gerade jetzt, wo wir noch ein wichtiges Spiel gegen Südafrika haben, hauen alle auf uns ein
Selbst Kapitän Evra sucht nicht in Anelka den schuldigen. Auch er sucht nach den Maulwurf:
Das Problem ist nicht Anelka, sondern der Verräter, der unter uns ist
Etwas Einsicht zeigte Evra hingegen. Alle seien in einem Boot und es betreffe alle und nicht nur einen einzelnen.
Der Trainerstab, der Verband, die Spieler. Wir sitzen alle im selben Boot. Wenn wir sinken, sinken wir gemeinsam.
Bisher gleicht Frankreich einem sinkenden Boot, wie einst die Titanic.